Im Forst Kasten wird schon seit über 30 Jahren Kies abgebaut und genauso lang setzen sich hier Bürger für den Walderhalt ein.
Das Kiesabbau-Unternehmen Glück hatte 1984 das Vorranggebiet 804 beantragt, mit einer Ausdehnung von damals über 70 ha. Diese sind mittlerweile fast vollständig, abgebaut und teilweise rekultiviert.
Der Schutzstatus Bannwald und die Ausweisung der Fläche als Landschaftsschutzgebiet wurden einfach gestrichen. Im Zuge der Fortschreibung des Regionalplans gelang es der Fa. Glück trotz erneut massiver Einsprüche der betroffenen Gemeinden, das Vorranggebiet um weitere 42 ha zu erweitern.
Diese Fläche liegt nun auf dem Besitz der Heiliggeist-Spital-Stiftung, die von der Stadt München verwaltet wird. Die Stiftung ist zwar verpflichtet, Erträge zu erzielen, jedoch nicht, den maximalen Gewinn aus dem Wald zu quetschen. Der Stiftungszweck könnte auch mit der momentanen, normalen Waldbewirtschaftung sehr gut erfüllt werden.
2017 wurde eine europaweite Ausschreibung für Kiesabbau für zunächst 9,5 ha veranlasst. Es werden immer nur kleinere Flächen beantragt. Man kann davon ausgehen, dass mit dieser Salamitechnik die Pflicht zur Vorprüfung der Umweltverträglichkeit gemäß UVPG §7 Abs. 1;2.1.1 umgangen wird.
Die Firma Glück konnte den Ausschreibungskriterien nicht standhalten und ist deswegen rausgefallen.
Am 22. Mai 2021 hat sich der Stadtrat mehrheitlich, für den Kiesabbau entschlossen. Es wurde den Stadträten nahegelegt, dass sie mit ihrem privaten Vermögen haftbar gemacht werden können. Somit gab es insgesamt nur zwei Gegenstimmen.
Aktuell wird auf die Einreichung des Abgrabungsantrages durch die Firma Gebrüder Huber GmbH an das Landratsamt München gewartet. Voraussichtlich wird dies im kommenden Jahr erfolgen. Erst nach der Entscheidung des Landratsamtes kann der BUND Naturschutz weitere Schritte einleiten.
Wir sind der Überzeugung, dass man heute keinen Wald – schon gar nicht Bannwald und Landschaftsschutzgebiet im Regionalen Grünzug in Hauptwindrichtung vor München – für kurzfristigen Gewinn mehr roden darf, insbesondere, wenn es genügend Kiesabbaustellen außerhalb von Wäldern gibt. München sitzt auf einer Kies-Goldgrube! Für Kiesabbau muss kein Wald gerodet werden!
In Zeiten klimatischer Veränderungen, steht der Wald vor einer großen Herausforderung.
Anstatt Wald zu roden müssen wir ihn jetzt stärken!